Der Jeck auf dem Vennbahnweg

19.05.2021

Eigentlich beginnt der Vennbahnweg am Hauptbahnhof der Stadt Aachen, mitten in der Innenstadt. Von dort geht es erst über normale Straßen bis hin zum Frankenberger Viertel. Dort sind erstmals auch Teile der alten parallel verlaufende alte Gleise zu entdecken. Über Bahnhof Rothe Erde geht es dann weiter bis nach Brand.

Ich habe mich jedoch dazu entschieden meinen Startpunkt für die Wanderung in Brand zu legen. Der erste Teil der Strecke ist teilweise mitten durch die Stadt und ich bin einen Großteil der restlichen Strecke auch schon häufiger bei anderen Aktivitäten abgegangen.

Die erste Etappe ist laut Routenführer bis Raeren (Belgien) aufgeführt. Da ich aber die ersten 8 km ausgelassen habe, habe ich Roetgen als meinen Zielort der ersten Etappe auserkoren. Dies würde einer Routenlänge von 22,5 km (Routenpunkt Kilometer 8,5 bis Kilometer 31,0) entsprechen und von Roetgen sollte mich dann ein Bus wieder in zurück nach Aachen bringen.

Am 19.05.2021 ging es morgens bei trockenem aber kaltem Wetter mit dem Auto nach Brand. Am Brander Bahnhof startete ich dann über das Brander Feld in Richtung Kornelimünster.

Den Stück Vennbahnweg von Brand bis Walheim war mir zwar auch schon bekannt, aber Landschaft und die Natur konnten dennoch erneut gefallen. Ab Walheim wurde es dann für mich zu einer Erstbegehung mit vielen schönen optischen Eindrücken.

Der Weg über Raeren (Belgien) bis nach Roetgen ging stetig etwas bergauf. Ich habe von einigen Radfahrern gehört, dass der Rückweg von Roetgen nach Aachen über den Vennbahnweg fast ohne „in die Pedale treten“ möglich sei. Ich muss gestehen, dass ich diese leichte Steigung gar nicht so gemerkt habe.

Nach ziemlich genau 4 Stunden bin ich dann in Roetgen angekommen. Letztendlich eine super schöne Tour!

Die Rückfahrt mit dem Bus verlief dann nicht wie geplant - es zeigte sich wieder mal eine meiner häufigen Unkonzentriertheiten und ich saß im falschen Bus!

08.06.2021

An diesem Tag zeigte sich das Wetter in Aachen zum ersten mal seit langer Zeit etwas freundlicher. Der Himmel war nur leicht bewölkt und die Sonne kam auch ab und zu mal zum Vorschein.

Deswegen habe ich mich dazu entschieden, das für mich zweite Teilstück des Vennbahnweges in Angriff zu nehmen. Also bin ich mit meinem Auto nach Roetgen gefahren und habe es dort am Ortseingang auf einem Parkplatz abgestellt. Der Parkplatz lag genau an der Bushaltestelle, von wo aus ich die erste Etappe abgeschlossen habe und wo mich später auch der Bus von Monschau hin zurückbringen sollte.

Dann gings los auf den direkt angrenzenden Vennbahnweg. Das erste Hinweisschild mit den bisherigen Kilometerangaben zeigte die 31,5. Bis nach Monschau-Mützenich lagen ziemlich genau 18 km vor mir.

Der Weg verlief die ersten 13 km vom Landschaftsbild ziemlich gleich. Ich war von beiden Seiten von Wald und Bäumen umgeben. Ich genoss das Zwitschern der Vögel und das Geräusch von fließendem Wasser aus vorbeilaufenden Bachläufen.

Ab Monschau-Konzen in Richtung Monschau-Mützenich öffnete sich dann auch für das Auge das Blickfeld und ich hatte eine schöne Sicht auf Landschaft und Natur. Bei km 48,5 habe ich dann den Vennbahnweg verlassen und bin noch etwa 500 m zur Bushaltestelle am Ortseingang von Monschau gegangen. Von dort brachte mich der nächste (richtige!) Bus dann zurück zu meinem Auto nach Roetgen.

11.06.2021

Spätestens nach meiner 2. Etappe hatte ich ein komisches Gefühl, die erste Etappe in Brand und nicht am Ursprung in Aachen am Hauptbahnhof begonnen zu haben.

Deswegen habe mich am 11.06.2021 dazu entschlossen, dieses fehlende Teilstück nachträglich abzulaufen. Also fuhr ich mit einem ausgeliehenen E-Bike von Eilendorf nach Aachen in die Innenstadt und lief von dort aus über Burtscheid zum Bahnhof. Auf diesem Stück kam ich dann auch am Marienhospital vorbei, dem Krankenhaus, in dem ich 1965 geboren bin.

Vom Hauptbahnhof startete ich dann offiziell den Vennbahnweg. Über die Bahnhofsstraße gelangte ich dann auf die Theaterstraße und dort kamen mir dann erneut 2 Stationen meines Lebens in Erinnerung: mein erster und dritter Arbeitgeber hatten ihren Sitz auf der Theaterstraße.

Nur ein paar Meter weiter lief ich dann über die Lothringerstraße – dort befindet sich heute das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung (früher meine 3. Schule, die Höhere Handelsschule Aachen).

Über Bahnhof Rothe Erde führte mich mein weiterer Weg kam an Eilendorf (meinem heutigen Wohnsitz) vorbei. In Brand verlief der Vennbahnweg unmittelbar an meinem Elternhaus entlang.

Am Brander Bahnhof beendete ich dann die Etappe. Dort hatte ich ja vor etwa 3 Wochen meinen Weg auf der Vennbahn begonnen. Erwähnen möchte ich noch, dass sich nur wenige Meter von dort das Gebäude meines zweiten Arbeitgebers befindet.

Zurück zuhause war ich dann überrascht und beeindruckt, wie viele alte Erinnerungen auf diesem Stück des Vennbahnweges wieder wach geworden sind!